Die Konferenz der Kantonsregierungen wurde am 8. Oktober 1993 gegründet. Dieses Jubiläum wurde 2023 von mehreren Aktivitäten geprägt: Die Plenarversammlungen fanden dezentral in den Kantonen Zürich, Graubünden, Tessin und Basel-Stadt statt. Parallel dazu trafen sich Vertretungen der Kantonsregierungen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, um über den Föderalismus und die Zukunft der Schweiz zu diskutieren. Ein Bilanz wurde am 9. Februar 2024 gezogen und die Wünsche der jungen Generation für 2093 in einer Zeitkapsel versiegelt.

Zudem haben wir Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft eingeladen, im Laufe des Jahres kurze und prägnante Grussbotschaften an die KdK zu formulieren. Diese sind hier unten zu finden.

Letzte Beiträge

Bernhard Waldmann, Co-Direktor des Instituts für Föderalismus

"Als 30-Jährige befindet sich die KdK im besten Alter. Sie hat die Anfangsschwierigkeiten längst überwunden und sich als Plattform für eine koordinierte Mitwirkung der Kantone an der Aussen- und Europapolitik sowie an ressortübergreifenden innenpolitischen Vorhaben des Bundes etabliert. Um auch in Zukunft fit zu bleiben, ist Stillstand allerdings kein Erfolgsrezept. Die KdK ist nicht nur gefordert, die Position der Kantone in der Bundespolitik wirksam einzubringen, sondern (fast noch mehr), ihre Legitimation als Sprachrohr der Kantone nach innen zu stärken und ihr Verhältnis zu den Fachdirektorenkonferenzen noch deutlicher zu schärfen. In diesem Sinne wünsche ich den Kantonen und der KdK eine gute und erfolgreiche Zukunft, dies immer im Bewusstsein, dass der Föderalismus kein Selbstzweck ist, sondern das Wohlergehen aller Menschen in diesem Land sichern soll."

Felix Uhlmann, Rechtsprofessor an der Universität Zürich

"Ich gratuliere der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) zu ihrem 30-jähriges Bestehen. Zusammen mit den Direktorenkonferenzen bildet die KdK eine entscheidende Schnittstelle im schweizerischen Staatsgefüge. Sie macht die Kantone auf Ebene des Bundes sichtbar.
Ich wünsche der KdK weiterhin viel Erfolg, sich für föderale Lösungen einzusetzen. Solche Lösungen sind anspruchsvoll auf technischer Ebene und werden in den Medien oft vorschnell als "Flickenteppich" verunglimpft, wenn sie nicht in allen Kantonen identisch sind. Es braucht Mut und Beharrlichkeit, die Vorzüge der Vielfalt, des Experimentierens und der gesunden Konkurrenz zu vermitteln. Ich zweifle nicht daran, dass dies der KdK auch in den nächsten 30 Jahren hervorragend gelingen wird."

Heidi Z‘graggen, Ständerätin

"Schlagende Vorteile des Föderalismus: Die föderalistische Grundordnung ist in der Coronakrise arg in Schieflage geraten. Das war - so hoffe ich - der Kulminationspunkt einer schon lange schwelenden Föderalismuskrise. Kurzfristig mögen einheitliche Regelungen für das ganze Land verführerisch erscheinen, doch bei näherer Betrachtung wird sich zeigen, dass die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner dieses Landes unterschiedlich sind und unterschiedliche Lösungen erfordern.
Es ist an der Zeit, das Klagelied von den Zentralisierungstendenzen zu beenden und diesen im Interesse der Wohlfahrt und des Glücks unseres Landes entschieden entgegenzutreten. Dazu braucht es Mut, Mut zum Anderssein, Mut zu den Unterschieden, Mut es anzupacken, anzuecken, wenn auch aus hunderten Kanälen das Klagelied des „Kantöntligeist“ ertönt. Verteidigen wir und revitalisieren wir den Föderalismus als wichtiger Teil des Erfolgsmodells der Schweiz. Vorangehen und die Fahne hochhalten, müssen die Kantone und mit ihr die KdK!"

Anders Stokholm, Präsident des Schweizerischen Städteverbands

"Die KdK feiert 2023 ihr 30-jähriges Bestehen. Dazu gratuliere ich Ihnen im Namen des Schweizerischen Städteverbandes herzlich. Der Städteverband hat 2022 auch ein Jubiläum gefeiert, das 125jährige. Diese unterschiedlichen Jubiläen sind ein Sinnbild für die unterschiedlichen institutionellen Rollen von Kantonen und Städten im Bundesstaat, der ja 2023 sein 175-Jahre-Jubiläum feiert. Für uns steht jedoch nicht die Höhe der Zahl, sondern das Jubiläum selbst im Vordergrund: Wie die Städte sind auch die Kantone seit Jahren an einer starken gemeinsamen Interessensvertretung in Bern interessiert.
In dieser Funktion war, ist und wird die KdK immer eine zentrale Ansprechpartnerin für den Städteverband sein. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im Rahmen der Tripartiten Konferenz, beim Raumkonzept Schweiz oder bei den gemeinsamen Anliegen gegenüber dem Bund betreffend zukünftiges Krisenmanagement und wünschen der KdK bzw. den Kantonen viel Erfolg für die nächsten mindestens 30 Jahre."

Vorherige Beiträge

Alenka Bonnard, Co-Geschäftsleiterin staatslabor

"Die KdK ist 30 Jahre alt – was für ein wunderbares Alter! Mit einer Fülle von Erinnerungen und zahlreichen Perspektiven hat diese in der Schweiz zentrale und für unsere Funktionsweise emblematische Institution allen Grund, mehr als nur würdig zu feiern. Als Mitbegründerin und Co-Geschäftsleiterin des staatslabors möchte ich der KdK vor allem für die Rolle danken, die sie bei der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen unserer Kantone spielt. Sie ermutigt sie, ihre Sichtweisen und Praktiken auszutauschen und ehrgeizig in die Zukunft zu blicken.
Die KdK hat sich sozusagen gleichzeitig mit dem Internet entwickelt: Die vergangenen 30 Jahre waren reich an Innovationen aller Art. Die nächsten 30 Jahre versprechen grosse Herausforderungen, damit die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes weiterhin in Sicherheit und Vielfalt sowie weltoffen leben können. Ich wünsche der KdK alles Gute sowie den Mut, sich neu zu erfinden und zu experimentieren."

Hannes Germann, Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbands

"Die Corona-Krise, die Ukraine-Krise und die Energie-Krise zählen zu den Dossiers, die die Konferenz der Kantonsregierungen in letzter Zeit besonders gefordert haben. Der Jubilarin wünsche ich, dass das Krisenmanagement bald in den Hintergrund tritt und sie sich wieder vermehrt mit anderen Themen beschäftigen kann. Steter Wegbegleiter der KdK soll das Engagement zur Stärkung des Föderalismus bleiben. Als Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbands und Vertreter der dritten Staatsebene zähle ich darauf, dass Kantone und Gemeinden auch in den kommenden drei Jahrzehnten in möglichst vielen Geschäften gemeinsam und geschlossen auftreten werden. Weil Kantone und Gemeinden am Puls der Bevölkerung sind, und weil das Bewahren ihres Handlungsspielraums die wichtigste Zutat für das Erfolgsrezept Schweiz darstellt."

Brigitte Häberli-Koller, Ständeratspräsidentin

"Herzlichen Glückwunsch zum runden Jubiläum! Die Kantone haben mit der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) vor 30 Jahren eine Institution geschaffen, die zur wichtigen Ansprechpartnerin und unverzichtbaren Stimme geworden ist. Seit der Gründung der modernen Schweiz vor 175 Jahren hinterfragen wir unseren Föderalismus laufend, wir überprüfen und reformieren ihn. Dem Ständerat kommt bei dieser Debatte eine bedeutende Rolle zu. Geschaffen als Gegengewicht zu zentralistischen Tendenzen, versteht er sich bis heute als Mitgestalter eines dynamischen, föderalistischen Staatskonzeptes. Und er engagiert sich für die Interessen aller Kantone. Politik in der Schweiz bedeutet Ausgleich und die Suche nach den besten Lösungen. Wir finden sie, wenn alle bereit sind, im Interesse des Ganzen Kompromisse einzugehen. Ich bin überzeugt, dass die Akteurinnen und Akteure eidgenössischer Zusammenarbeit alles dafür tun, unser Land gemeinsam in die Zukunft zu tragen, nicht im Streben nach perfekter Harmonie, sondern im Bewusstsein, dass wir aufeinander angewiesen sind – ganz nach dem Leitspruch unserer Verfassung: In gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung die Vielfalt in der Einheit leben."

Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands

"Ein Sinnbild des Föderalismus: Die KdK stärkt seit 30 Jahren als politische Plattform der Kantone den Föderalismus in der Schweiz und damit eine der elementarsten Errungenschaften unseres modernen Bundesstaates.
Politische Entscheidungsprozesse brauchen in einem föderalistischen System manchmal etwas länger, sind aber Garant für breit abgestützte Entscheidungen und Beständigkeit. Dank der KdK wird oft schneller ein gemeinsamer Nenner unter den Kantonen gefunden.
Wir Arbeitgeber pflegen einen ausgezeichneten Austausch mit der KdK. Insbesondere schätzen wir ihr Engagement in der Europapolitik. Die KdK trägt nicht nur zur optimalen Verständigung unter den Kantonen bei, sondern ist auch bemüht, die wichtigen bilateralen Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn weiterzuentwickeln."

Erste Beiträge

Cloé Jans, Leiterin operatives Geschäft gfs.bern

"Stelle ich mir die Schweiz als Haus vor, so sind die Kantone für mich die tragenden Mauern. Sie erstrecken sich über die gesamte Fläche des Gebäudes und geben – manchmal besser sichtbar, häufig aber unsichtbar hinter dem Verputz und der Fassade versteckt – die Struktur im Kern vor. Sie sorgen für Stabilität. Zu wissen, dass sie da sind, gibt Sicherheit und Vertrauen. Die KdK stellt dabei sicher, dass die Informationen von einem Zimmer ins andere fliessen und auch ins Dachgeschoss, nach Bundesbern.
Für die Zukunft wünsche ich uns allen, dass die Kantone und die KdK die Schweiz mit Sachlichkeit und guter Zusammenarbeit weiterbringen, dass das Wort "Zuständigkeit" keine Ausrede ist, sondern eine Ehrenmedaille, die man gerne trägt und sich aktiv ans Revers steckt – und dass man ein waches und solidarisches Auge für alle Lebensrealitäten der Schweiz hat, unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen."

Jean-Michel Cina, Präsident der SRG SSR

"30 Jahre Konferenz der Kantonsregierungen (KdK): Mein Dank geht an die Menschen, welche in dieser wichtigen Institution arbeiten, sich für diese mit Leidenschaft täglich engagieren und welche diese kompetent führen. Es waren und sind überzeugte Demokrat:innen und Föderalist:innen, welche die Bedeutung der Kantone im Bundesstaat Schweiz kennen, schätzen und wenn nötig auch mit Vehemenz verteidigen. Dabei vergessen sie nicht, dass das Selbstbestimmungsrecht der Kantone in ihrem jeweiligen Kompetenzbereich immer auch gewahrt werden kann, wenn sie gemeinsam die besten Lösungen für ihre jeweilige Bevölkerung finden. Die KdK soll in diesem Sinne noch stärker ein Kompetenz- und Wissenszentrum für den Erhalt und die Förderung des Föderalismus sein. Mit meiner Gratulation für das Erreichte verbinde ich nun abschliessend den Wunsch, dass die KdK auch die nächsten 30 Jahre erfolgreich die Interessen der föderalen Schweiz zum Wohle der Schweizer Bevölkerung mit Verantwortung und Weitsicht vertritt. Alles Gute."

Martin Candinas, Nationalratspräsident

"Unser Bundestaat wird 175 Jahre alt. Und der jüngste Kanton ist in der Landesregierung angekommen. Zwei besondere Ereignisse treffen aufeinander. Zufall - oder nicht? Ich freue mich über die jubelnde Bevölkerung im Kanton Jura. Und wir sollten es alle tun – uns mitfreuen. Die 26 Kantone mit ihren Eigenheiten, Traditionen und Kulturen machen unsere wunderbare, vielseitige und erfolgreiche Schweiz aus. Die föderale Struktur unseres Landes ist tief verankert. Drauf hat auch die erste Bundesverfassung von 1848 Rücksicht genommen. Weiterentwickelt hat sich seither die Zusammenarbeit zwischen den Staatsebenen. Wir wissen: Nur gemeinsam sind wir stark. Dazu gehört, dass wir uns gegenseitig zuhören und Lösungen finden müssen, die für unser Land und die Kantone tragbar sind. Die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) leistet hierfür seit drei Jahrzehnten wegweisende Arbeit. Es ist ihr gelungen nicht etwa als Konkurrenz zum Ständerat aufzutreten, sondern diesen in einer wertvollen Art und Weise zu ergänzen. Für das grosse Engagement danke ich herzlich. Ich freue mich darüber und ich wünsche der Konferenz weiterhin viel Erfolg. Wir brauchen sie und hören auf ihre Stimme in Bundesbern!"

Alain Berset, Bundespräsident

"Zu den grossen Stärken der Schweiz gehört unbestrittenermassen der Föderalismus. Seinem dezentralen Staatsaufbau verdankt unser Land viel von seiner Stabilität, seiner Resilienz, seiner vitalen Vielfalt und seiner Innovationskraft.
Gibt es immer mal wieder Spannungen im Verhältnis von Bund und Kantonen? Ja und das ist gut so. Denn es entstehen immer wieder spannende Debatten und gut austarierte, kreative Lösungen. Entscheidend sind dabei eine gute Vernetzung, stetiger Austausch und persönliches Vertrauen zwischen den Akteurinnen und Akteuren.
Seit 30 Jahren fördert die KdK die Zusammenarbeit unter den Kantonen sowie zwischen Bund und Kantonen. Sie leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zum Gemeinwohl und zum Erfolg unseres Landes."

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